New Article in RSO: “Between Anxiety and Hope? How Actors Experience Regulatory Uncertainty in Creative Processes in Music and Pharma”

We, that is Katharina Zangerle, Konstantin Hondros, Sigrid Quack, myself, have recently contributed to an issue in “Research in the Sociology of Organizations” on “Organizing Creativity in the Innovation Journey”. The article is based upon data collected in the course of our joint DFG-funded research project on “Organizing Creativity under Regulatory Uncertainty: Challenges of Intellectual Property”. The photo below was obviously taken pre-pandemic but captures quite nicely the exhausted happiness we feel right now. And feelings and emotions is also what our article is about.

In our article “Between Anxiety and Hope? How Actors Experience Regulatory Uncertainty in Creative Processes in Music and Pharma” we approach the issues of what rules and uncertainty have to do with creativity, with distinct professions navigating and organizing creators’ related emotional experiences.

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Neuer Artikel in Leviathan: “Strukturwandel der wissenschaftlichen Öffentlichkeit: Konstitution und Konsequenzen des Open-Access-Pfades”

Gemeinsam mit Maximilian Heimstädt durfte ich einen Beitrag zum brandneuen Leviathan-Sonderband “Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit?” beisteuern. In unserem Beitrag analysieren wir “Konstitution und Konsequenzen des Open-Access-Pfades” als einen zentralen Prozess im “Strukturwandel der wissenschaftlichen Öffentlichkeit”.

Unsere zentrale These: Erst neue und teilweise illegale Akteure wie Schattenbibliotheken (z.B. Sci-Hub) und Preprint-Server haben es ermöglicht, die Pfadabhängigkeit des wissenschaftlichen Publikationsmarkts zu brechen und auf breiter Front (z.B. Projekt DEAL) Open-Access-Ansätzen zu forcieren. Nur weil Wissenschaftler:innen trotz der Kündigung von Rahmenverträgen mit #Elsevier & Co weiterhin einfachen Zugang zu wissenschaftlicher Literatur hatten, konnten Unis und andere Forschungseinrichtungen auch längerfristig so einen vertragslosen Zustand durchhalten.

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“Vorhersageprodukte“: Algorithmische Entscheidungsfindung, Profiling und die Kapitalisierung des Werdens

Richard Weiskopf, Institut für Organisation und Lernen, Universität Innsbruck

Im Kontext des “Überwachungskapitalismus” werden digitale Spuren in Profile bzw. “Vorhersageprodukte” umgewandelt. Da jedes Stück Daten für irgend jemanden von potenziellem Wert ist, kann auch jedes Versatzstück in irgendeinem Profil landen, das für irgendjemanden von Nutzen ist und daher verkauft werden kann. Auf die Monetarisierung der Daten haben sich verschiedene Databroker, Directmarketer und andere Organisationen und Unternehmen spezialisiert, die eine Expertise in der Verarbeitung, Analyse und Verwertung von Daten haben. Auf der Basis scheinbar rationaler und neutraler Berechnungen verwandelt das „new profiling“ das offene Werden in eine kalkulierte Zukunft, die zu einer profitablen Quelle der Generierung von Einkommen und Kapital wird.

Dass wir uns im Visier bestimmter Organisationen befinden und Zielscheiben von Profiling- und Vorhersagemaschinen sind, wird uns häufig nur sporadisch bewusst. Beispielsweise dann, wenn wir eine individualisierte oder personalisierte Nachricht von unbekannter Stelle erhalten, wenn uns ein maßgeschneidertes Produkt angeboten wird, wenn wir am Flughafen oder an der Grenze angehalten werden und als Risiko oder potentieller Terrorist “erkannt” werden; es wird uns auch dann bewusst, wenn uns der Zugang zu öffentlichen Räumen, Versicherungsleistungen, begehrten Stellen oder Positionen, zu Krediten, Dienst- oder Sozialleistungen etc. verwehrt wird, weil wir (bzw. unser Profil) nicht zu den im Vorfeld von anonymen Instanzen definierten Kriterien passen. So wird auf der Basis von Prognosen eine mögliche Zukunft verbaut. Als eine Form der instrumentären Macht Vorhersageprodukte den ethisch-politischen Raum der Imagination und potentiellen Transformation zum Verschwinden. Der kritischen Forschung geht es darum, diesen verdeckten Raum sichtbar zu machen und damit eine Problematisierung der Wirkungen und Effekte dieser Verfahren in Gang zu setzen.

Zum Volltext hier entlang.